Insektenhotels - ProInsect - Natur verstehen und erhalten

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Die Anleitung zum Bau eines Insektenhotels öffnet sich indem Sie auf eines der 3 oberen Bilder clicken.

Die Bedeutung der Wildbienen wird immer größer, da sie Bestäubungsleistungen in den Gärten (Obstbäume, Beerensträucher) übernehmen. Wir müssen leider feststellen, dass die Bienenwirtschaft auch in unserer Region stark zurückgegangen ist. Mit der Haltung, Vermehrung von Wildbienen wollen wir einen kleinen Beitrag leisten, um Artenvielfalt, besonders das Naturverständnis zu fordern. Seit dem Jahr 1998 beschäftigen wir uns mit dem Gedanken, ein Insektenhotel zur Ansiedlung verschiedener Wildbienen zu bauen.Im Frühjahr des Jahres 2001 entstand die Grundlage für einen Insektengarten in einem Waldgebiet in Spremberg. Hier steht ein großes Insektenhotel. Der entstehende Insektengarten ist öffentlich, für jedermann ganzjährig zugänglich.

Mit Schülern der 10. Klasse entstand das erste Insektenhotel im Schulgarten. Fast zeitgleich bauten wir ein weiteres Insektenhotel im Pädagogischen Zentrum Cottbus in der Dahlitzer Straße. Da die Nachfragen zu Insektenhotels immer größer wurden, entschlossen wir uns, unsere Bauanleitung ins Internet zu stellen.

Voraussetzung:
- ein Garten mit vielen Kräutern und Wildpflanzen sowie ein geschützter Platz mit guter Sonneneinstrahlung. (Südseite)

Material:
- Holzstämme für das Gerüst, etwa 1,80 m lang, Durchmesser: mindestens l0 cm
- Bretter und Dachpappe für das Dach
- Schwarten oder Bretter für die Seitenwände und die Rückwand
- Nägel verschiedener Stärken
- elektrische Bohrmaschine, Bohrer 3-5 mm
- Stämme von Laubbäumen (frei von Holzschutzmitteln und Pestiziden) 50-l00 cm lang. Nadelgehölze werden von den Wildbienen gemieden, da das Baumharz die Flügel verklebt und den Nestbau erschwert.
- morsche Hölzer, alte Blütenstände, Bambusstäbe, Schilfrohre, Holunderholzstäbe, Lochsteine, Material wie Tonziegel (Löcher einbringen)
- Kies und Feldsteine für den Vorplatz des Insektenhotels

Bau des Hotels:
Wir schaffen uns eine ebene Grundfläche, auf der wir das Grundgerüst, bestehend aus 4 Pfählen und 2 Querstreben, errichten. Die Pfähle für die Rückwand müssen etwas kürzer sein, damit eine Dachschräge entsteht. Anschließend wird das Dach aufgenagelt, die Seitenwände und die Rückwand. Sie zeigt nach Norden und sollte wetterfest sein. Man kann sie z. B. zusätzlich mit Schilfmatten abdämmen. Falls wir Schwarten verwenden wollen, muss darauf geachtet werden, dass sie überlappen. Man beginnt von unten nach oben zu nageln, der Regen kann später wie beim Dachziegelprinzip ablaufen. Anschließend wird Dachpappe auf dem Dach befestigt.

Die Hotelzimmer:
Die Stämme zum Einlegen werden auf Länge gesägt. Wir bohren Löcher in die Stirnseite und teilweise auch in die Längsseiten. Die Bohrungen sollen 3-5 mm breit sein und die Tiefe der Gänge 5-10 cm lang. Mit etwas Geschick und Geduld schieben wir die Hölzer in das Gestell. Achtung: vor dem Einlegen ist sorgfältig das Holzmehl aus den Bohrungen zu klopfen!

Nach Fertigstellung dieser Arbeiten können wir mit den Feinarbeiten beginnen. Lehmziegel, Tonstücke, die wir auch mit Löchern versehen haben, schieben wir in entsprechende Freiräume des Gestells. In kleinere Öffnungen und Lücken stecken wir jetzt Halme, Bambusstäbe, alte Blütenstände (z. B. von Königskerzen, Disteln u. a.). Alles Füllmaterial ist mit Lehm oder Ton zu fixieren.

Insektenhotel-Variante für den Balkon:
Wir verwenden dazu dickere Laubholzäste oder dünnere Stämme. Diese mit der Axt oder dem Keil in der Mitte spalten und fleißig mit dem Bohrer Löcher verschiedener Durchmesser und Tiefen anbringen. Oben links und rechts eine Schraube oder einen Nagel befestigen und mit Draht oder Schnur an einer sonnigen Stelle aufhängen.

Je vielseitiger ein Insektenhotel ausgerüstet ist (Schilfhalme, Holz u. a.), desto mehr Insektenarten werden sich in kurzer Zeit ansiedeln. Wer hier Blattlaus jagende Grabwespen und bunt schillernde Goldwespen beobachten kann, wird diese kleine Arche über Jahre schätzen.

Wir wünschen allen viel Freude beim Bau des Hotels und spannende Beobachtungen!

Für Rückfragen und Erfolgsmeldungen stehe ich euch natürlich zur Verfügung.

Bauanleitungen für Schulen können abgefordert werden unter h@proinsect.de und cottbus@waldorf.net
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